Gemeinsam setzen sich Patienten- und Verbraucherverbände dafür ein, die Patientenperspektive in der aktuellen Krankenhaus-Qualitätsdebatte zu berücksichtigen

Die Debatte um das geplante Krankenhausstrukturgesetz (KHSG) geht weiter. Anfang September fand die Anhörung im Gesundheitsausschuss des Bundestages statt, bei der Vertreter des Dachverbandes der Anthroposophischen Medizin forderten, im Gesetzgebungsverfahren sicherzustellen, dass Patientenvertreter in die Qualitätsdebatte in der stationären Versorgung eingebunden werden.
 
Diese Perspektive wird nun gemeinsam von zwei der größten Verbraucher- und Patientenverbände, dem Verbraucherzentrale Bundesverband und der BAG Selbsthilfe sowie GESUNDHEIT AKTIV und dem Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD) vertreten.

Mit vereinten Kräften

„Die Qualität der medizinischen Versorgung wird immer davon abhängen, was die Betroffenen, also die Patienten, als gut und richtig empfinden. Deshalb setzen wir uns mit vereinten Kräften dafür ein, Patientenvertreter und -beiräte in die Entwicklung von Qualitätsindikatoren einzubeziehen“, erläutert Dr. Stefan Schmidt-Troschke, Vorstandsmitglied im Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD) das gemeinsame Engagement. Ilona Köster-Steinebach vom Verbraucherzentrale Bundesverband ergänzt: „Der Verbraucherzentrale Bundesverband begrüßt die im KHSG zum Ausdruck gebrachte Absicht, die Qualität der Versorgung zum Steuerungsparameter in der stationären Versorgung zu machen. In diesem Zusammenhang unterstützen wir insbesondere die vom DAMiD eingebrachte Stärkung der Patientenorientierung. Es ist wichtig, dass jene Krankenhäuser, die den Bedürfnisse ihrer Patienten Vorrang gegenüber Kostenoptimierungen geben, diesen Aufwand auch finanziert bekommen – und dafür muss die Qualitätssicherung genau diesen Punkt auch abbilden.“ Auch die BAG Selbsthilfe engagiert sich dafür, die Patientenperspektive in der Qualitätsdebatte zu berücksichtigen – ebenso wie der Patientenverband GESUNDHEIT AKTIV.

Konkret schlagen die Verbände der Bundesregierung vor, dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) vorzugeben, dass eigene  Indikatoren für die Qualität aus Sicht der Patienten entwickelt werden, und den Patientenvertretern dafür ein Stimmrecht einzuräumen. Außerdem wird empfohlen, Patientenfürsprecher in allen Krankenhäusern zu installieren, die gemeinsam mit dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) Visitationen durchführen können.

Qualität könne nicht nur „top down“ vorgegeben, sie müsse „bottom up“ mit Patientenvertretern entwickelt werden, so Schmidt-Troschke weiter: „Dazu gehören zum Beispiel der Respekt vor den Bedürfnissen, Werten und Präferenzen der Patienten, die partizipative Entscheidungsfindung, Kommunikation auf Augenhöhe, Zugang zu allen patientenbezogenen Informationen, Einbeziehung von Angehörigen. Diese Aspekte müssen verbindlich in Qualitätsindikatoren integriert werden“.

Pressekontakt:

Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland e.V. (DAMiD)
Axel-Springer-Str. 54b, 10117 Berlin

Natascha Hövener, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 030-28 87 70 96
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Der DAMiD repräsentiert die Anthroposophische Medizin in allen gesellschaftlichen Bereichen des deutschen Gesundheitswesens. Als Dachorganisation vertritt der Verband die übergeordneten Belange und Interessen seiner 16 Mitglieder. Mitgliedsorganisationen sind Berufsverbände, Klinikverband, gemeinnützige Altenhilfe, Behindertenhilfe sowie die Hersteller Anthroposophischer Arzneimittel.