Drei Ärzte in der Belegklinik Heidenheim auf dem Gang

Die Belegklinik Integrative Medizin in Heidenheim feiert 75-jähriges Jubiläum

Berlin, 28. Juni 2022. Das gibt es nur einmal in Deutschland: Integriert in ein kommunales Kreiskrankenhaus arbeitet die Abteilung als Belegklinik Integrative Medizin am Klinikum Heidenheim. Dort wird im Schulterschluss mit den schulmedizinischen Kolleg:innen Anthroposophische Medizin, Homöopathie und Naturheilkunde angeboten. Und das erfolgreich seit 75 Jahren.

In der Region fest verwurzelt

Dass diese Belegklinik für Integrative Medizin ausgerechnet am Klinikum Heidenheim angesiedelt ist, ist sicher kein Zufall. „Anthroposophische Medizin, Homöopathie und Naturheilkunde sind in der Region fest verwurzelt“, sagt Dr. med. Andreas Laubersheimer, der zusammen mit Dr. med. Ulrich Geyer und Dr. med. Tobias Daumüller die Belegabteilung als Leitender Arzt führt. „Im Landkreis Heidenheim gibt es alleine 12 homöopathische Vereine – das ist in Deutschland sicher einmalig. Solche komplementärmedizinischen Ansätze haben hier einfach Tradition.“

Viel Rückhalt in der Bevölkerung

Vor 75 Jahren waren es vor allem die Menschen in der Region, die sich dafür stark gemacht haben, dass sie Anthroposophische Medizin & Co. nicht nur in der Praxis, sondern auch in der Klinik bekommen können – der heutigen Belegklinik Integrative Medizin.

Auch in den folgenden Jahren hat sich die Bevölkerung immer wieder für die Belegklinik eingesetzt: In den 1970-er Jahren sollte dieses besondere Angebot nicht weitergeführt werden – aber da hatte man die Rechnung ohne die Heidenheimer Patient:innen gemacht: Durch lautstarken Widerspruch wurde die Politik überzeugt, dass die Belegklinik bleiben muss. „Aus diesem bürgerschaftlichen Engagement ist dann auch unser Förderverein ‚Krankenhaus für Naturheilweisen e.V.‘ hervorgegangen, der in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum feiert und uns seitdem durch politische Arbeit und auch finanziell unterstützt“, erklärt Tobias Daumüller.

Nachhaltig gesund werden

Nicht nur in Heidenheim wissen die Patient:innen integrativ-medizinische Ansätze zu schätzen: „Die Menschen merken, dass ihnen die Integrative Medizin etwas für ihre nachhaltige Gesundheit bringt“, sagt der dritte Leitende Arzt, Ulrich Geyer. Konkret bedeutet das: „Wir arbeiten konsequent integrativ. Das heißt, wir kombinieren komplementärmedizinische Ansätze wie Wickel & Auflagen, natürliche Arzneimittel und besondere Therapien wie Kunst- und Eurythmietherapie mit der Schulmedizin. Dazu arbeiten wir eng mit den Kolleg:innen der ‚normalen‘ Stationen zusammen. So führt unser Team jährlich rund 300 Konsile, also medizinisch-kollegiale Beratungen, mit den anderen Abteilungen durch.“ Und Kollege Daumüller ergänzt: „Wir setzen uns auch im ganz normalen Klinikalltag dafür ein, dass wir uns Zeit für die Patient:innen nehmen können. Anders kann man Krankheiten nicht ganzheitlich behandeln. Zeit, menschliche Zuwendung und Akzeptanz sind wichtige Grundlagen für jede Art von Heilungsprozess. Dafür Räume zu schaffen, ist unsere Aufgabe. Das ist heute längst nicht mehr selbstverständlich“. Diese Perspektive überzeugt nicht nur in der Region: 50 Prozent der Patient:innen kommen aus dem Landkreis, 50 Prozent aus ganz Deutschland.

Pflege zentral für ganzheitliche Therapie

Von der Freiheit, zwischen verschiedenen Therapieansätzen wählen zu können, profitieren nicht nur die Patient:innen. Auch das medizinische Personal ist überzeugt: „Wir können hier wirklich kreativ sein, wenn es darum geht, Menschen zu helfen. Dazu steht uns eine große Vielfalt an komplementärmedizinischen Heil- und Arzneimitteln zur Verfügung. Und erst die Pflege! Ohne die Expertise und Motivation unserer Pflegenden wäre unsere Arbeit, wie wir sie hier machen, mit aufwändigen äußeren Anwendungen und anderen besonderen pflegerischen Leistungen, nicht möglich. Das wissen wir hier im Haus sehr zu schätzen – sicherlich auch noch die nächsten 75 Jahre“, sagt das Leitungs-Team.

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