Symposium zur Misteltherapie am 21. Oktober 2017 in Berlin setzt auf Dialog und Zusammenarbeit

Unter dem Motto „100 Jahre Zukunft. Die Mistel in der Krebstherapie“ ist heute ein Symposium zur Misteltherapie mit rund 200 Teilnehmern zu Ende gegangen

„Ich will leben“ – mit diesen berührenden Worten führte eine Krebs-Patientin in das Thema der Tagung „100 Jahre Zukunft. Die Mistel in der Krebstherapie“ ein. Wie hilfreich die Mistel auf diesem Weg sein kann, wurde bei der Tagung in zahlreichen Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden diskutiert. Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren gekommen, um sich über den aktuellen Stand zur Forschung, zu Fragen der Anwendung und zur Einbindung in ambulante und stationäre Konzepte der Integrativen Onkologie zu informieren und auszutauschen.

Die Tagung wurde anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Misteltherapie in Berlin durchgeführt. Sichtbar wurde vor allem, dass die Misteltherapie im medizinischen Alltag der Integrativen Onkologie angekommen ist. „Alle Umfragen zeigen, dass eine integrativ ausgerichtete Medizin, die auch soziale und seelisch-geistige Elemente einbezieht, immer häufiger eingefordert wird,“ sagt Dr. med. Marion Debus, Leitende Ärztin der Onkologie der Klinik Arlesheim (CH) und wissenschaftliche Leiterin des Symposiums. Bei der Tagung wurde, wissenschaftlich unterfüttert, vorgestellt, dass die Misteltherapie gerade in der Verbesserung der Lebensqualität eine hohe Wirksamkeit hat. Anhand vieler Beispiele aus dem ambulanten und stationären Bereich wurde gezeigt, wie die Misteltherapie in integrative Therapiekonzepte eingebunden wird – flankiert von Bewegung, Ernährung, spezifischen Pflege-Anwendungen, Kunsttherapie und Heileurythmie.

Der Kongress verstand sich auch als explizite Einladung zum Dialog zwischen konventioneller und komplementärer Medizin. Die teilnehmenden Ärzte und Wissenschaftler wünschten sich noch mehr Austausch. Aber man sei auf einem guten Weg: „Noch vor zehn, 15 Jahren gab es bei den konventionellen Kollegen große Vorbehalte gegen die Misteltherapie. Heute ist die Zusammenarbeit ganz anders, viel intensiver und respektvoller. Die Kollegen sehen, dass wir gute und leitliniengestützte Onkologie machen und reagieren zunehmend offen“, ergänzt Dr. med. Friedemann Schad, Leiter des Onkologischen Zentrums am anthroposophischen Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, das integrativ arbeitet und von der Deutschen Krebsgesellschaft für die drei Tumorarten Brust-, Darm- und Lungenkrebs zertifiziert ist.

Was die Forschung zeigt, wurde auch in vielen Beiträgen deutlich: Die Misteltherapie hat eine immunstimulierende Wirkung und hat damit positive Effekte auf die Lebensqualität. Auch die Seele wird gestärkt: „An mir selbst habe ich erfahren, dass die Mistel dabei hilft, aus der Ohnmacht nach einer Krebs-Diagnose zu finden und im Krankheitsverlauf immer wieder neuen Lebensmut zu entwickeln“, so eine Patientenberaterin der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr. Die teilnehmenden Ärzte wiesen auch darauf hin, dass die Mistel durch das bessere Nebenwirkungs-Management dazu beiträgt, dass Patienten zum Beispiel die Chemotherapie länger durchhalten. Trotzdem brauche es noch mehr gemeinsame Forschung, um das Potential der Mistel noch besser abzubilden. Kritisch wurde kommentiert, dass es für viele Patienten eine große Belastung sei, die Kosten für die Misteltherapie selbst zu bezahlen. Seit 2011 werden die Kosten für die Misteltherapie nur noch in der palliativen Situation übernommen.

Veranstaltet wurde das Symposium vom Dachverband Anthroposophische Medizin (DAMiD) und der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland (GAÄD). Programmpartner waren die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V. (GfBK) und der Bürger- und Patientenverband GESUNDHEIT AKTIV.

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