Buchcover "Medizin ohne Moral"

Diagnose und Therapie einer Krise

Pflegenotstand, Hausärztemangel, endloses Wartgen auf Termine, überfüllte Ambulanzen, Lieferengpässe der Apotheken, Hektik in Praxen und Krankenhäusern: Solche Mängel sind tägliche Realität. Es sind Etappen eines fatalen Ökonomisierungsprozesses in unserem Gesundheitssystem. Auswege werden dringend gesucht: Es muss wieder eine menschenzugewandte, kreative Medizin geben, in der nicht nur das Symptom, sondern der erkrankte Mensch im Mittelpunkt steht.

„Medizin ohne Moral“ ist eine schonungslose Bestandsaufnahme der Gegenwart, eine Warnung vor der Zukunft, aber auch ein Blick zurück in bessere Zeiten, als Erfahrung noch gewürdigt wurde und das System sich offen für neue Einflüsse aus der Psychosomatik und der Naturheilkunde zeigte.

Mit Mut zur scharfen These bietet Erich Freisleben auch Lösungen an: Zum einen ermöglicht es den Leserinnen und Lesern durch viele Fallbeispiele, bei sich selbst den Zusammenhang zwischen Krankheit und Lebenslage zu erkennen und somit Behandlungswege zu wählen, die über die schnelle Medikation hinausgehen. Zum zweiten ermächtigt es das Publikum durch seine Insider-Einblicke in die Mechanismen von Gesundheitspolitik, Krankenkassen und Pharmaindustrie, ein eigenes Urteil über komplexe Zusammenhänge zu fällen. Zum dritten setzt das Buch der drohenden Dystopie einer entmenschlichten Medizin eine hoch motivierende, detailreiche Utopie entgegen, wie eine humanistische Medizin für den ganzen Menschen aussehen könnte und wodurch sie von jedem gefördert werden kann.

Erwin Freisleben (2020): Medizin ohne Moral - Diagnose und Therapie einer Krise. Freya Verlag. Österreich. 19,90 Euro, 432 Seiten, ISBN: 978-3-99025-422-6

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