Prof. Dr. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und Gründungsmitglied des Dialogforums, begrüßte die Gäste zur Festveranstaltung am 4. November 2010 in Berlin. Mit einem Rückblick auf die Jahre von der Gründung des Forums bis hin zur Jubiläumsveranstaltung stimmte er die Vertreter aus dem breiten Spektrum des Gesundheitswesens, der Krankenkassen und Stiftungen sowie die Ärzte, Firmenvertreter und Mitglieder der Ärztekammer auf den feierlichen Anlass ein. Aus einem im Jahr 2000 gegründeten Initiativkreis, der es sich zum Ziel gemacht hatte, für einen vorurteilsfreien, lebendigen und kritischen Dialog und für wechselseitiges Verständnis zwischen der Schulmedizin und der Komplementärmedizin einzutreten, sei inzwischen ein Dialogforum entstanden, das sich aktiv und erfolgreich für einen pluralistischen Therapieansatz einsetze und die Integration der beiden Paradigmen der Medizin fördere, um Patientinnen und Patienten die bestmögliche Behandlung zu ermöglichen.

Philosophisches Plädoyer

Dr. Gerd Aschenbach, Gründer und Lehrpraktiker in der Internationalen Gesellschaft für Philosophische Praxis (IGGP), kam die Ehre zu, den Festvortrag zu halten. Entsprechend seiner philosophischen Profession ließ er mit Hilfe von Nietzsche, Lessing und Goethe Sprachbilder entstehen, die verdeutlichten, wie wichtig ein kritischer und vorurteilsfreier Dialog zwischen den unterschiedlichen Disziplinen sei. Er leitete mit viel Witz und Ironie her, dass nicht eine der beiden Medizinrichtungen die richtige Medizinrichtung sei. Vielmehr verdeutlichte er, dass sich komplementäre Medizin und Schulmedizin einander annähern müssen, um ihre Gemeinsamkeiten zu erkennen, damit sie ineinandergreifend neue Ideen entwickeln und diese dann gemeinsam formen können.

Ausblick auf die weitere Arbeit

Prof. Dr. Stefan N. Willich, Direktor des Instituts für Sozialmedien, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie an der Berliner Charité, schloss sich seinem philosophischen Vorredner an und erläuterte, welche Planungen für Dialogforum laufen. Mit der Formel "1+1=3" machte er deutlich, dass bei der Zusammenarbeit der beiden Medizinrichtungen mehr als nur ihre verdoppelte Summe entstehen könne. Die Fallkonferenzen, in denen Schulmediziner und Mediziner der Komplementärmedizin gemeinsam Krankheitsfälle diskutieren, haben sich als eine sehr gute Basis etabliert, auf deren Grundlage die verschiedenen Therapieansätze eine Zusammenarbeit an praktischen Beispielen üben. Auch durch zukünftige Veranstaltungen, Publikationen und Forschung wolle sich das Dialogforum weiterhin dafür einsetzen, dass die begonnene Arbeit weiter Früchte tragen werde. Das Ziel des Forums sei es, sich künftig aktiver und deutlicher für mehr Pluralismus, mehr Erstattung und Qualitätssicherung einer integrativ ausgerichteten Medizin einzusetzen.

Anlässlich des Jubiläums wurde von Prof. Peter F. Matthiessen eine Festschrift mit dem Titel "Patientenorientierung und Professionalität" herausgegeben. Sie ist im VAS-Verlag erschienen und kann für 14,80 Euro erworben werden.

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