Neuer HTA-Bericht veröffentlicht: Musiktherapie kann Krebs-Patienten entlasten
„Die Kunsttherapie hat mir gutgetan, ich fühle mich gestärkt“ – viele Patienten profitieren von der Wirksamkeit künstlerischer Therapien. Entsprechend mehr wird geforscht. Jüngstes Beispiel: Eine neue » Übersichtsstudie kommt zu dem Schluss, dass Musiktherapie Krebs-Patienten entlasten kann.
Krebsbehandlung wird oft als sehr belastend erlebt
Die Übersichtsstudie wurde vom » Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) Mitte Juli 2019 als finale Fassung eines Health-Technology-Assessments (kurz: HTA-Bericht) veröffentlicht. Dem Bericht zufolge kann eine Musiktherapie psychische Begleitsymptome einer Karzinomerkrankung (bzw. ihrer Behandlung) wie etwa Abgeschlagenheit oder Angst sowie die gesundheitsbezogene Lebensqualität zunächst kurzfristig günstig beeinflussen. Für Aussagen zu langfristigen Effekten sowie bei begleitender Depression oder chronischen Schmerzen fehlen noch Daten. Lücken gibt es auch noch bei Studien, die die Kosteneffektivität der Musiktherapie untersuchen.
Auch kurzfristige Effekte bedeutsam
Insgesamt wurden zehn randomisierte kontrollierte Studien (RCT) in die Analyse einbezogen. Bei einigen als „psychologisch“ zu charakterisierenden Endpunkten zeigen die Daten positive Effekte nach den Therapiesitzungen, vor allem für Abgeschlagenheit, Angst, Stimmungsschwankungen, Stress und Anspannung. Die Autorinnen und Autoren sind sich einig, dass diese Effekte trotz ihrer Kurzfristigkeit als patientenrelevant einzustufen sind.
Forschungsbedarf sieht das Autoren-Team in Hinblick auf Langzeiteffekte und auf die Frage, ob die begleitende Musiktherapie dazu beiträgt, die Krankheit und den Alltag besser bewältigen zu können. Weitere Studien sind überdies für die Therapie in Gruppen nötig.
Anthroposophische Kunsttherapie
Künstlerische Therapien werden auch in der Anthroposophischen Medizin eingesetzt. Dafür liegen heute viele positive Erfahrungswerte vor. In ersten Studien konnte die Wirksamkeit der Anthroposophischen Kunsttherapie bereits gezeigt werden – zum Beispiel im großen Forschungsprojekt „Anthroposophische Medizin Outcomes-Studie“ (AMOS, 2004) zur Wirksamkeit der Anthroposophischen Kunsttherapie bei chronischen Erkrankungen.