Junge Menschen in Ausbildung und Studium

Stipendien und Ausbildungszuschuss für Studierende und Azubis


Wer begleitend zum Medizin- oder Psychologiestudium sein Menschenbild und seine medizinisch-therapeutischen Möglichkeiten konkretisieren und differenzieren möchte, findet mittlerweile eine Vielzahl an »Veranstaltungen – von Kennenlern-Seminaren über online- und Wochenend-Seminare bis zu ganzen Aus- und Weiterbildungen. Die Veranstaltungen, die Vernetzung mit inspirierenden Menschen, die darüber entstehen und der Nachklang bereichern das Studium und den Alltag häufig nachhaltig. Gleichzeitig kann es finanziell herausfordernd oder unmöglich sein, an den Veranstaltungen teilzunehmen, die einen interessieren. Die Initiative für Ausbildung in Anthroposophischer Medizin (IfAAM) unterstützt junge Menschen mit Interesse an Anthroposophischer Medizin finanziell und ideell während ihres Ausbildungsweges.

100 Lernende monatlich unterstützt

Im Jahr 2008 wurde die IfAAM gegründet. "In jugendlicher studentischer Begeisterung und dem tiefen Empfinden der Notwendigkeit, Medizinstudierenden auch finanziell helfen zu können, ihr Interesse an der Anthroposophischen Medizin umzusetzen, ist 2007 die Idee zur Initiative entstanden“, erinnert sich Gründungsvorständin Jana Ertl. Mit Freude denkt sie an den kleinen und improvisierten Anfang und die Vereinsgründung in einer WG-Küche in Freiburg im Breisgau. Ziel war und ist es, Menschen in ihrer Ausbildung oder ihrem Studium in Anthroposophischer Medizin zu unterstützen – sei es finanziell und/oder durch einen Mentor. Die Idee wuchs und in den letzten Jahren konnten jeweils 70 - 90 Stipendiat:innen unterstützt werden, bei 10 - 20 neuen Stipendiat:innen pro Jahr.

Stipendien für Therapeut:innen

„Wir fördern vor allem Menschen im Medizin-, Psychologie- und Zahnmedizinstudium“, sagt Ylva C. Steinberg, Psychotherapeutin in Ausbildung und Teil des IfAAM-Vorstands. Doch damit nicht genug: „Da die Anthroposophische Medizin ihrem Wesen nach eine interprofessionelle Medizin ist, haben wir unseren Förderfokus erweitert. Wir vergeben interprofessionelle Förderungen für die Teilnahme an ein bis zwei Veranstaltungen sowie ab Ende diesen Jahres auch eine begrenzte Zahl von Stipendien für Therapeut:innen in Ausbildung“, erläutert sie. Zu den genannten geförderten Anthroposophischen Kunsttherapien gehören die Fachbereiche: Therapeutisches Malen und Zeichnen, Therapeutisches Plastizieren, Musiktherapie & Gesangstherapie, Therapeutische Sprachgestaltung & Dramatherapie sowie Heileurythmie.

Individuelle Beratung

Wie genau eine Förderung aussieht, wird individuell an die Bedürfnisse der Studierenden oder Auszubildenden angepasst. Sowohl Psychologie- und Medizinstudierende als auch "interprofessionelle" Menschen wie Pflegeschüler:innen oder Physiotherapeut:innen können die Übernahme von Kosten für Seminare, Weiterbildungen etc. anfragen. Darüber hinaus ist es für Medizin-, Psychologie- und Zahnmedizin-Studierende möglich, sich für ein Stipendium zu bewerben. Dieses Stipendium fördert die Studierenden bis zum Studienabschluss bzw. bis zum Einstieg in den Beruf. Von den 25% der Gesamtfördersumme, die an die IfAAM zurückgezahlt werden muss, werden wieder neue Stipendiat:innen unterstützt. „Ich freue mich, dass wir demnächst auch Therapeutinnen und Therapeuten fördern können mit einem Teilbetrag der Ausbildungskosten“, erklärt Ylva Steinberg das Procedere.

Eine Idee mit Erfolgsfaktor

Die IfAAM selber finanziert sich durch Stiftungen, Einzelspenden und die Rückzahlungen aus den Stipendien. Jahr für Jahr werden es mehr, die sich für eine Förderung interessieren. Und der Erfolg gibt der Idee recht. Ein Beispiel ist Jan-Gabriel Niedermeier, der als Medizinstudent die Unterstützung der Initiative suchte, um an Tagungen, Weiterbildungen und Ausbildungen der Anthroposophischen Medizin teilnehmen zu können. Später initiierte er eigene Weiterbildungen und leitete eine studentische Arbeitsgruppe zur Anthroposophischen Medizin. Inzwischen ist er in Weiterbildung zum Kinderarzt an der Filderklinik tätig und gibt als Vorstandsmitglied der IfAAM viel von seinem Wissen und seiner Erfahrung weiter. „Die Arbeit bereitet uns große Freude, weil wir junge Menschen auf ihrem Weg in die Anthroposophische Medizin begleiten dürfen“, sagt Ylva Steinberg. Das Team der Initiative freut sich, dass ihr Angebot so gut angenommen wird. Wer sich für eine Förderung interessiert, der findet » auf der Website der Initiative alle nötigen Infos und Kontakte.

01. August 2024