„Die neue WHO-Strategie signalisiert eine historische Chance für politische Entscheidungsträger: Traditionelle und komplementäre Medizin – wie die Anthroposophische Medizin – wird nicht länger als Randerscheinung behandelt, sondern als tragfähige Säule zukünftiger Gesundheitssysteme anerkannt,“ erklärt Dr. Gabriela Stammer, Vorständin des DAMiD.
Die WHO bekennt sich in ihrer Strategie klar zur Integration bewährter traditioneller Medizinsysteme in staatliche Gesundheitssysteme – unter Einhaltung wissenschaftlicher Standards. Damit sendet sie ein starkes Signal für die Weiterentwicklung patientenzentrierter, interprofessionell koordinierter Versorgung weltweit.
Ein zentrales Leitmotiv der Strategie ist ein ganzheitliches Menschenbild, das körperliche, seelische, soziale und spirituelle Aspekte der Gesundheit berücksichtigt. Dies entspricht in hohem Maße dem Ansatz der Anthroposophischen Medizin.
Auch der explizite Fokus auf evidenzbasierte Forschung wird vom DAMiD unterstützt. Die WHO betont, dass alle Therapieformen – ob biomedizinisch oder traditionell – wissenschaftlich fundiert sein müssen. Die Anthroposophische Medizin bringt hier langjährige klinische Erfahrung sowie methodisch vielfältige Forschung ein.
„Dass die WHO evidenzbasierte Forschung in der traditionellen Medizin einfordert, begrüßen wir ausdrücklich. Die Anthroposophische Medizin steht bereit, ihre Erfahrungen und Forschung in den internationalen Dialog einzubringen – unter Berücksichtigung ihrer spezifischen Methodik und Komplexität,“ erläutert Stammer.
Darüber hinaus betont die WHO die Verbindung von Gesundheit mit Umweltverantwortung und Biodiversität – ein zentraler Bestandteil anthroposophischer Praxis seit über einem Jahrhundert.
Die WHO fordert in ihrer Strategie ebenfalls, Therapiefreiheit und Selbstbestimmung der Patient:innen zu stärken: „Gesundheitspolitik muss die freie Therapiewahl schützen und fördern. Der WHO-Strategie zufolge ist Autonomie ein Grundpfeiler von Gesundheitsgerechtigkeit – das muss auch in Deutschland gesetzlich und strukturell verankert werden,“ so die DAMiD-Vorständin.
Zum Abschluss appelliert Dr. Gabriela Stammer an die deutschen Gesundheitspolitiker*innen:
„Das ist ein Weckruf an die deutsche Gesundheitspolitik: Vielfalt und Individualisierung sind kein Luxus, sondern Voraussetzung für zukunftsfähige Versorgung. Jetzt müssen die Weichen neu gestellt werden: für eine integrative, verantwortungsvolle und vielfältige Medizin – im Sinne der WHO-Strategie und vor allem im Sinne der Menschen.“
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